Jetzt noch einsteigen?
Klar, es gibt schon dutzende erfolgreiche Browserspiele. Und zählt man die kleineren mit, dann kommt man sicher in die hunderte. Aber was ist, wenn man jetzt noch eine neue Idee hat? Kann man dann noch erfolgreich einsteigen und damit noch richtig Geld verdienen?
Kein kapitalintensives Business
Erstmal muss man vorweg schieben, dass die Entwicklung von Browserspielen sicherlich kein besonders kapitalintensives Gewerbe ist. Man braucht keine Millionen investieren, um überhaupt etwas zurückzuerhalten. Die Entwicklung eines gewöhnlichen Browserspiels erledigen ein Programmier und ein Grafiker in wenigen Monaten. Einzelne Server kosten nur noch sehr wenig Geld. Dementsprechend überschaubar sind die Kosten, die am Start entstehen. Das wiederum minimiert auch das Risiko, denn wer nicht viel investiert hat, der kann auch nicht viel verlieren.
Marketing ist das A und O
Steht das erste Spiel erst einmal ist man noch nicht einmal aus dem Startblock. Jetzt geht es darum Spieler zu werben, die nachher die entsprechenden Umsätze erzeugen. Da muss man dann schon im Bereich Marketing gewisse Kompetenzen mitbringen. Wer es aber andere Webprojekte erfolgreich promotet hat auch hier keine besonders hohen Einstiegshürden. Über Affiliate-Marketing lassen sich die Kosten auch relativ leicht zwangsmäßig mit eigenen Umsätzen verknüpfen.
Komme ich denn auch an die Geldtöpfe?
Zwei Quellen versorgen Browserspiele mit Geld: Als erstes mal die Werbung. Mittlerweile gibt es ein halbes dutzend brauchbare Vermarkter, die auch Einsteigern eine Chance bieten. Browserspiele sind da noch gerne gesehen, weil sie teils massive Page-Impressions-Zahlen liefern können, und das ist vielerorts in der Branche noch der Maßstab für Erfolg. Wird das Spiel größer erhöht sich natürlich der Anteil am Kuchen, aber auch am Anfang lässt sich schon ein ordentliches Sümmchen verdienen, das entstehende Kosten schon mit wenigen Spielern abdeckt.
Ob Spieler bereit sind zu zahlen hängt nicht von der Größe des Spiels ab, sondern davon, ob das Spiel dem Spieler gefällt und die Investition sich für ihn auszahlt. Es gibt einige kleinere bis mittelgroße Browserspiele (z.B. Scherbenwelten), für die man als Spieler zahlen muss um teilzunehmen. Die Qualität des Spiels sorgt aber dafür, dass das auch angenommen wird.
Bin ich nicht viel zu spät?
Sicher war es früher einfacher noch von viralen Marketing Effekten zu profitieren. Als Browserspiele noch etwas Neues waren, ging es den Spielern leichter von der Hand Freunde und Bekannte ohne Gegenleistung anzuwerben und zum Spielen zu überzeugen. Diesen Effekt kann aber ein gutes oder grafisch aufwendiges Spiel aber noch heute für sich nutzen. Technisch und optisch sind Browserspiele noch lange nicht am Limit. Für die anderen stehen immer noch die klassischen Wege der Vermarktung offen. Studien belegen für den Browserspielemarkt noch enorme Wachstumschancen und auch viele begeisterte Spieler wechseln regelmäßig ihr Spiel, damit keine Langeweile aufkommt.
Wie komme ich an Ideen?
Es gibt sehr viele Browserspiele, die sich eigentlich gar nicht großartig unterscheiden und trotzdem alle erfolgreich sind. Das wichtigste am Spiel ist nicht das Spiel an sich sondern die Community drum herum. Schauen Sie sich doch einfach mal andere Spiele an. Kopieren Sie gutes. Verbessern Sie Kleinigkeiten. Mit einer coolen Benutzeroberfläche und netten Grafiken kann das ein Erfolgsprojekt werden. Die größeren Browserspieleentwickler tun das auch. Oft nehmen sie eigene Projekte und setzen sie einfach in ein anderes Umfeld. Vom Mittelalter ins Weltall usw. Oder sie kopieren einfach Projekte dritter. Die Ähnlichkeit zwischen den erfolgreichsten Browserspielen ist verblüffend.
Risiken und Chancen?
Die Schwelle laufende Kosten zu decken und einen kleinen Gewinn zu erwirtschaften ist schon mit einigen wenigen Tausend Benutzern erreicht. Sollte man diesen Punkt erreicht haben, weiß man, dass es da draußen Interesse an dem eigenen Spiel gibt und dass man die Menschen nur auf das Spiel aufmerksam machen muss. Reines Marketing, dessen Kosten sich steuern und kalkulieren lassen.
Irgendwann in naher Zukunft soll mit Browserspielen in Deutschland mal eine Milliarde Euro umgesetzt werden. Bis dahin ist es noch ein steiler Wachstumspfad, den noch viele Entwickler und Publisher mitgehen können.